Wallfahrt 2014 als Friedensweg
Die Kalkarer Heilig-Geist-Gemeinde pilgert am 24.8. zur Königin des Friedens
Kalkar. Den jährliche Marienbaum-Wallfahrtsweg geht die Heilig-Geistgemeinde in diesem Jahr am Sonntag, dem 24. August als Friedensweg. In Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs bei uns und die Konfliktgebiete im Nahen Osten (Israel, Syrien, Irak), in der Ukraine und in den Unruhe-Herden Afrikas starten die Orte in diesem Jahr einmal ausdrücklich als Ausgangspunkt an ihrem Ehrenmal und halten dort zu einer ersten Station inne. Sie wollen Maria, die Königin des Friedens, um ihre Hilfe anrufen und selbst eintreten bei Gott für den Frieden. Als Gedenken 100 Jahre nach Kriegsbeginn des 1. Weltkriegs soll der Blick danach auch in die heutige Zeit gerichtet sein. Vier Pilgergruppen machen sich auf den Weg. An zwei weiteren Punkten wird es Impulse und Gebete geben.
Die Vorbereitungsgruppe hat geforscht: Auf der Liste des Standesamtes Kalkar der Gefallenen des ersten Weltkriegs für alle 13 Ortschaften stehen in den Jahren 1914 bis 1918 die Namen von 188 Gefallenen. Sie sind jeweils verzeichnet mit ihrem Geburtsort, ihrem Alter, ihrem Sterbetag und, falls bekannt, ihrem Sterbeort. Der Jüngste war 18. Zwölf 19jährige waren zu beklagen, nur 30 Männer waren über 30 Jahre, also gab es 145 Gefallene im Alter zwischen 20 und 29 Jahren. Allein im ersten Herbst zwischen August und Dezember 1914 starben bereits 24 junge Kalkarer, der erste schon am 22. August, drei Wochen nach Kriegsbeginn. Insgesamt fielen während des ganzen Krieges 19 Soldaten in Russland, 126 starben in Belgien und Frankreich.
„Und lenke unsere Schritte auf den Weg des Friedens“ – mit diesem Thema schauen die Wallfahrer auf die Ereignisse der Christen- und Eziden-Verfolgung im Irak, der Kämpfe in der Ukraine und der blutigen Angriffe im Gaza-Streifen und erinnern selbst an den ersten Weltkrieg, seinen triumphierenden Beginn und seine millionenfachen Opfer. Maria mit dem Titel „Königin des Friedens“ anzurufen wurde in den Zeiten des ersten Weltkriegs in die lauretanische Marienlitanei eingefügt. Auf dem Kreuzweg werden allen Teilnehmern die Namen der 188 Gefallenen des 1. Weltkriegs aus den Kalkarer Orten schriftlich präsentiert und gemeinsam bedacht, um anschließend eine kurze Gebetszeit auf dem Friedhofsplatz zu halten. In Kalkar entfallen die Messen um 8.30 und 11.00 Uhr, in Appeldorn um 9.45 Uhr zugunsten der anschließenden Wallfahrtsmesse. Wer nicht zu Fuß oder dem Rad mitkommen kann, wird entsprechend mit dem PKW an der Wallfahrt teilnehmen und andere mitbringen können. Papst Franziskus hat kürzlich beim Mittagsgebet aufgerufen: „Der Gott des Friedens erwecke in allen ein echtes Verlangen nach Dialog und Versöhnung. Gewalt besiegt man nie mit Gewalt. Gewalt besiegt man mit dem Frieden! Beten wir in Stille und bitten wir um den Frieden; alle, in Stille … Maria, Königin des Friedens, bitte für uns!“
Die Wallfahrt hat folgenden Verlauf: 6.45 Uhr Fußpilger ab Ehrenmal Kalkar am Kreisverkehr Gocher Str./Bahnhofstraße. 7.30 Uhr Fußpilger ab Ehrenmal Appeldorn an der St. Lambertus-Straße. 7.30 Uhr Fahrradpilger ab Ehrenmal Niedermörmter an der Ecke Rheinstr./Reeser Str. 7.45 Uhr Fußpilger ab Ehrenmal Kehrum, Ecke St. Hubertusweg. Um 9.00 Uhr beginnt der Einzug mit den Fahnen, den Brudermeistern, Vorbetern und dem Musikverein in die Kirche. Um 9.15 Uhr ist das Frühstück von der Marienbauemer Gemeinde im Pfarrheim vorbereitet zur Begegnung der Orte, 10.30 Uhr dann Kreuzweg vom Kreuzwegeingang aus. Um 11.00 Uhr ist die Friedensmesse in der Marienbaumer Kirche mit den Bläsern des Musikverein Kalkar. Um 12.00 Uhr stehen die Busse zur Rückkehr in die Orte bereit.
Bilder: AvD