Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wenn sich weihnachtliche Stimmung einstellt und das Jahr sich dem Ende zuneigt blicken wir zurück auf die Ereignisse des Jahres und halten gerne auch Ausblick auf das kommende Jahr. Dies gilt für den privaten als auch den beruflichen Bereich.
In der Rückschau stellen wir dann fest, dass das Jahr 2014 mit vielen erfreulichen Ereignissen aufwarten kann – wie z.B. den Titelgewinn der Deutschen Nationalmannschaft bei der Fußballmeisterschaft in Brasilien – aber auch ein Jahr der Krisen und Konflikte war. Und die gilt es weiterhin zu lösen, was der Politik insgesamt viel Diplomatie abverlangt und die dafür Sorge zu tragen hat, dass die unterschiedlichen Auffassungen die Machtblöcke nicht in eine unerwünschte Schieflage geraten.
Für unsere Stadt galt es gleichfalls die bestehenden Gestaltungsspielräume auszufüllen und Planungsinitiativen und Projekte voranzubringen, immer orientiert am Machbaren und Notwendigen, was nicht zuletzt der schwierigen finanzwirtschaftlichen Situation der Stadt geschuldet ist und allzeit bedacht werden muss.
Unter diesen Vorzeichen haben wir in Kalkar im Jahr 2014 einen Schwerpunkt wiederum im Bereich der Schulen – genauer gesagt zugunsten des Schulsports – gesetzt, indem die 40 Jahre alte Dreifachsporthalle für rd. 1,85 Mio. Euro komplett saniert und energetisch ertüchtigt wurde.
Diese Baumaßnahme, die in diesem Jahr die größte Maßnahme im Bereich des städtischen Gebäudemanagements war und im angesetzten Kostenrahmen und von der Abwicklung her zeitgerecht erfolgte, kommt selbstverständlich gleichermaßen dem Vereinssport zugute. So konnte sowohl der Schul- als auch der Vereinssport nach der Herbstferien wieder in der Halle aufgenommen werden.
Mit der Übergabe des in seiner Gesamtheit fertig gestellten Fachmarktzentrums an der Bahnhofstraße im Mai d. J. und der damit verbundenen Eröffnung der Geschäfte wurde eine der größten Veränderungen der vergangenen Jahre hinsichtlich der Bindung und Stärkung der Kaufkraft in Kalkar abgeschlossen.
Das stadtkernnah und verkehrsgünstig gelegene Fachmarktzentrum wird sehr gut angenommen und ist sicherlich auch durch das erweiterte und vielseitige Angebot der Märkte begründet. So profitiert Kalkar insgesamt von der Vitalisierung des Handels, der auch positive Auswirkung auf den historischen Stadtkern nach sich ziehen wird.
Im Rahmen des städtischen Facility-Managements wurden alle Liegenschaften der Stadt auf ihren baulichen Zustand überprüft. Nun gilt es, darauf aufbauend, die bedarfsgerechte Gebäudenutzung festzustellen und in der Folge – auch unter dem besonderen Gesichtspunkt des demographischen Wandels – entsprechend vorzuhalten.
Hinsichtlich der Umsetzung ist inzwischen der erste Schritt mit der Beratung und Annahme des Gebäudekonzeptes für die Freiwillige Feuerwehr erfolgt. Denn für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses im Stadtteil Appeldorn sind die notwendigen planungsrechtlichen Schritte eingeleitet als auch der erforderliche Grunderwerb verhandelt worden, so das nun auch die Planung des neuen Gebäude erfolgen kann.
Desweiteren konnte im Januar 2014 der Freiwilligen Feuerwehr - Löschzug Kalkar - ein Mannschaftstransportfahrzeug übergeben werden. Überdies hat die Stadt in diesem Jahr ein weiteres großes Hilfeleistungsfahrzeug für die Feuerwehr bestellt. Denn nur mit guter technischer Ausstattung sind die Vorraussetzungen für eine jederzeit funktionierende und von Kameradschaft geprägte Freiwillige Feuerwehr bei ihren Einsätzen erfüllt. An dieser Stelle sei allen Mitgliedern unserer Wehr für ihr großes ehrenamtliches Engagement besonders gedankt.
Dank gilt gleichfalls dem bisherigen Stadtwehrführer Franz Poorten, der nach über 24jähriger Tätigkeit –aufgrund Erreichens der Altersgrenze – aus dem aktiven Dienst ausgeschieden und in die Ehrenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr gewechselt ist. Neuer Stadtwehrführer ist nun Stadtbrandinspektor Georg Bouwmann. Seine beiden Stellvertreter sind die Stadtbrandinspektoren Helmut Hessel und Roland Matenaer.
Wie in vergangenen Jahren auch schon, wurde im Jahr 2014 wiederum der Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ durchgeführt. Erfolgreich teilgenommen haben aus unserer Stadt gemeinsam die Stadtteile Appeldorn und Kehrum sowie der Stadtteil Grieth. Im Rahmen dieses Wettbewerbes ist einmal mehr zu erkennen wie viel Einsatzfreude, Mitwirkungsbereitschaft und Gemeinsinn unserer Bürgerinnen und Bürger in den einzelnen Stadtteilen hierzu eingebracht wird. Während die Gemeinschaft Appeldorn und Kehrum neben der Bronzeplakette einen Sonderpreis für die Gestaltung von Rastplätzen für Radler und Wanderer erhalten hat, besteht für Grieth - als ausgezeichneter Stadtteil mit einer Goldplakette - nunmehr auch die Teilnahme am Wettbewerb auf Landesebene im Jahr 2015 bevor.
Als besondere sportliche Mannschaftsleistung ist sicherlich die Meisterschaft der 1. Mannschaft der Spielvereinigung Hönnepel-Niedermörmter in der Fußballoberliga anzuführen, die es nochmals zu beglückwünschen gilt.
Zu erreichen sind solche Leistungen – und dies gilt nicht nur für sporttreibende, sondern auch für alle anderen Vereine – wenn eine gut strukturierte Vereinsführung erfolgt und insbesondere die Jugendarbeit einen Schwerpunkt bildet. Denn nur so kann langfristig Brauchtum, Kultur, Musik und Sport gesichert werden. Dabei ist die Bereitschaft zur Übernahme von Ehrenämtern durch unsere Bürgerinnen und Bürger eine der tragenden Säulen unserer Vereine, wofür man die Anerkennung und den Dank nicht hoch genug ansetzen kann.
Mit großem Engagement und in Eigenleistung hat so auch der Verein der Eziden am unteren Niederrhein e.V. mit Sitz in Kalkar eine Begegnungsstätte am Oyweg erbaut und im November im Rahmen einer Feierstunde eröffnet. Dadurch wird auch der kulturelle Austausch und die Integration in unserer Stadt gestärkt.
Neben den vielfältigen touristischen und freizeitgestaltenden Angeboten in allen Stadtteilen und den jährlich wiederkehrenden Stadtfesten, hat sich das Leitmotiv „Kalkar genießen“ weiter gefestigt. Hier ist ein Leitmotiv beschrieben, dass für die Entwicklung der Stadt hinsichtlich der Gastronomie – aber auch für den Einzelhandel – steht und es gilt dieses als gezieltes Marketing auszubauen. Ein tragender Baustein hierfür ist u.a. das – nun zum dritten mal – von der Werbegemeinschaft KalkarAktiv zusammen mit den Gastronomen durchgeführte kulinarische Wochenende Ende August auf dem Marktplatz.
Neben den notwendigen allgemeinen Straßen- und Wegeunterhaltungsmaßnahmen wurden in diesem Jahr Sanierungen an der Tiller Straße und am Ginsterweg durchgeführt. Im Gewerbegebiet „Auf dem großen Damm“ erfolgte der Endausbau und im neuen Gewerbegebiet „Kalkar-Ost“ wurde die Baustraße hergestellt.
Im Jahr 2015 steht die Verbesserung der Breitbandversorgung in den Stadtteilen an. Überdies wird für eine neue Wohnbaufläche an der Talstraße die Baustraße hergestellt, so dass rund 20 neue Wohnbaugrundstücke stadtkernnah vermarktet werden können. Dies ist auch notwendig, da die Baugrundstücke im Baugebiet „Auf dem Behrnen“ bald alle veräußert sind.
Nach dem Auslaufen der Hauptschule im Sommer 2015, wird die Folgenutzung dieses freiwerdenden Bereichs im Schulzentrum – insbesondere unter Berücksichtigung der pädagogischen Inhalte der Grund- und Realschule sowie des Gymnasiums, aber auch hinsichtlich einer bedarfsgerechten und wirtschaftlichen Nutzung städtischer Gebäude – mit allen Beteiligten zu entwickeln und zu beraten sein. Hierbei muss auch die Zielsetzung stehen, unsere Stadt weiterhin als attraktiven Schulstandort zu stabilisieren und zu stärken. Die stabilen Anmeldezahlen sind der beste Beweis für eine anerkannt gute pädagogische Leistung unserer Schulen.
Ferner ist zu erwarten, dass uns auch im kommenden Jahr verstärkt Menschen, die aus der Not heraus ihre Heimat verlassen haben und in ihrer Existenz bedroht sind, zugewiesen werden. Hierbei ist insbesondere die Bereitstellung von geeignetem Wohnraum eine nicht einfache Aufgabe, aber auch die positive Begleitung durch die Bürgerschaft für diese Hilfesuchenden ist sehr wünschenswert.
Folglich gilt also weiterhin gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, den im Mai d.J. neu gewählten Stadtrat und der Verwaltung für die Zukunft unserer Stadt verlässliche Rahmenbedingungen zu erhalten, damit Kalkar ein attraktiver und liebenswerter Lebensmittelpunkt mit einem hohen Wohn- und Freizeitwert und auch als Stadt mit einem bedarfsgerechten Handwerks-, Handels- und Dienstleistungsangebot und den damit verbundenen Arbeitsplätzen stabil bleibt, gepaart mit bürgerschaftlichem Engagement, kulturellem Austausch und einem guten sozialen Miteinander.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Ihnen und Ihren Familien und Freunden, insbesondere den kranken Menschen und all denen, die in Not geraten sind, wünsche ich – auch im Namen des Rates und der Verwaltung der Stadt Kalkar – ein friedliches, frohes und gesegnetes Weihnachtsfest sowie ein gutes neues Jahr 2015.
Gerhard Fonck
Bürgermeister der Stadt Kalkar