Alexander Dettmar. PAINTING TO REMEMBER
Zerstörte deutsche Synagogen
(06.11.2011 – 30.12.2011)
In Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern, malte Dettmar 1994 den Dom der Stadt und erfuhr vom Pfarrer von der ehemaligen Synagoge, an deren Stelle sich heute ein Parkplatz befindet. Seitdem will er diese zerstörten Gebäude wieder sichtbar machen, zumindest als Gemälde. „Eine Vorstellung vom Stolz und der Wucht dieser einmaligen Gebäude zu vermitteln“ gibt der 58-jährige als Ziel seiner Ausstellung an. Es gehe ihm dabei vorrangig darum, an die Zeit vor dem Nationalsozialismus, an das damalige Mit- und Nebeneinander des christlichen und des jüdischen Glaubens zu erinnern. Er wolle „etwas die Erinnerung zurückholen“, so Dettmar.
Der Ärger darüber inspiriert ihn dazu, die örtliche Synagoge darzustellen, so auch die Kalkarer Synagoge, die sich in der Hanselaerstraße befand, bis sie am Tag nach der Reichsprogromnacht 1938 der Zerstörung zum Opfer fiel. Später kamen dann, besonders ab 2005, viele weitere Synagogen dazu. Die Reaktionen auf Dettmars „PAINTINGs TO REMEMBER“ reichen von Rührung bis Begeisterung, die nicht nur bei jüdischen Besuchern der Ausstellungen, ob in Hannover, Güstrow oder New York, zu beobachten war.
Uwe Esser. ENTER THE DRAGON
Installation und Malerei
(11.09.2011 – 29.10.2011)
Das Werk Uwe Essers zeichnet sich durch starke Farbigkeit und eine reiche Formensprache aus. Übereinander liegende Farbschichten erzeugen räumliche Tiefe, es entwickelt sich eine Dynamik, die den Betrachter zur spielerischen Wahrnehmung einlädt. Die raumgreifenden Wandinstallationen, die eigens für das Museum angefertigt wurden, lassen den Besucher aktiv werden. Durch Veränderung der Perspektive und durch eigene Bewegung wird das bildliche Geschehen in den Spiegeln modifiziert. Neben der entstehenden Mehrdimensionalität wird gleichzeitig die Wahrnehmung des Betrachters im Spiel mit der Raum- und Tiefenwirkung in Frage gestellt.
Die Ausstellung wird vom Niederrheinischen Kunstverein kuratiert.
Ein Sommer im Museum
Selten Gezeigtes aus dem Depot
(01.08.2011 – 31.08.2011)
In den Depots der Museen findet sich ein großer Schatz an Werken, die allein schon aus Platzmangel nicht gezeigt werden können. Daher hat das Museum Kalkar den Sommer genutzt, einmal einen Teil der sonst versteckten Arbeiten an das Licht der Öffentlichkeit zu holen.
Erika Maria Riemer-Sartory. DIE HAUT DER ERDE
(05.06.2011 – 17.07.2011)
Die Künstlerin fasst eine Landschaftsoberfläche als lebendigen Körper auf, der von einer Haut umhüllt wird. Daher hat sie ihre Ausstellung „Die Haut der Erde“ genannt. In einer von ihr entwickelten speziellen Pigmenttechnik schuf sie ihre Bilder. Manche besitzen eine ganz feinkörnige, samtige, homogene Oberfläche, andere tragen durch Hineinarbeiten in die nasse Farbe entstandene Bearbeitungsspuren, manchmal regelmäßige, feinere Ritzungen, manchmal schwungvolle Schnitte, so dass wir uns an Gräser erinnert fühlen. Einige Oberflächen wurden mit dem Spachtel strukturiert und ähneln den frühen Erdkrusten.
Thomas Stuwe. ZEIT(T)RÄUME
Malerei & Objekte
Thomas Stuwe lebt und arbeitet im Kreis Warendorf. In der Umgebung gibt es riesige Steinbrüche der Zementindustrie, bei deren Arbeit auch Fossilien ans Tageslicht kommen, die vor 80 Millionen Jahren entstanden sind. Für Stuwe ist der Steinbruch ein Ort der meditativen Ruhe und Inspiration. Hier sucht er nach Resten einer längst verlorenen Welt. Wann immer Stuwe das Steinbruchgelände betrachtet, empfängt er ganz unterschiedliche Eindrücke, die er in seine Bilder einfließen lässt. Der Titel der Ausstellung entspricht seiner Gefühlslage. Stuwes Arbeiten sind expressive Farbkombinationen, außer Malerei auf Papier und Holz werden Objekte aus Bronze, Holz und Stahl gezeigt.
Nina Brauhauser. 2DIMENSIONAL OBJECTS
(27.02.2011 – 10.04.2011)
Die Arbeiten von Nina Brauhauser, die bis heute entstandenen Werkgruppen „Whites“, „5 minute architectures“ und „2dimensional objects“, die den größten Teil der in Kalkar gezeigten Werke ausmachen, sind präzise angelegt und konstruiert worden. Man kann sie als abstrakte Bildobjekte, als architektonische Metaphern oder als konkrete Fotografie sehen. Auch wenn sie scheinbar nur aus Fläche und Farbe zusammengesetzt sind, wird der Eindruck von Raum, Gegenständlichkeit und Bewegung erweckt, da sie in den jeweiligen Umräumen zu schweben scheinen. Die Arbeiten entstehen aus Papiermodellen, die fotografiert oder gescannt werden.
Die Ausstellung wird vom Niederrheinischen Kunstverein kuratiert.
André Schweers. LANDEINWÄRTS
(09.01.2011 – 20.02.2011)
Vergangene Kulturen, vergessene Gemäuer und verlorenes Wissen sind zentrale Themen von André Schweers. In seinen bildhauerischen Werken schafft er mit Linie, Gestalt und Farbe in Form gegossene Aufzeichnungen, die zwischen Vergessen und Erinnern liegen. Der Künstler versucht die Aura – die Gestimmtheit eines Ortes – erlebbar zu machen und ihn damit in Erinnerung zu halten.
Die Ausstellung wird vom Niederrheinischen Kunstverein kuratiert.