Unter Leitung des klevisch-herzoglichen Baumeisters Johann Wyrenberg, der auch das Rathaus baute, wurde die Kirche bis zur Weihe 1450 fast vollendet. Der gotische Hallenbau mit den drei gleichhohen Schiffen, zwei parallelen Chören und einem eingebauten Westturm wurde zum großen Teil aus freiwilligen Gaben der Kalkarer Bevölkerung finanziert.
Das Innere der Kirche zeigt eine reiche Ausstattung: Neun mittelalterliche Altaraufbauten aus Eichenholz, zahlreiche geschnitzte Statuen, ein bedeutendes Chorgestühl (16. Jahrhundert), wertvolle Gemälde und kostbare Paramenten, Kelche, Monstranzen u.a.m. sind über Jahrhunderte erhalten geblieben.
Die farbintensiven Kirchenfenster des zeitgenössischen Wiesbadener Glasmalers Karl Martin Hartmann lassen seit dem Jahr 2000 die Kostbarkeiten in einem besonderen Licht erstrahlen.
Mit dem Bau der katholischen Pfarrkirche wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts auf den durch Brand zerstörten Resten einer Vorgängerkirche begonnen.
Kalkar von Westen, Stich nach einer Zeichnung von Jan de Beijer, 1740 (nachträglich koloriert).
St. Nicolai, 1874. Dieser, im Verhältnis zum Kirchenkörper eher zierliche Helm, der auf einem der ältesten Fotos von St. Nicolai zu sehen ist, wurde 1905 durch einen hohen, neugotischen Helm ersetzt.
St. Nicolai, 1930. Seit 1918 bildete fast 60 Jahre lang eine kleine Laube, in der bis 1945 vier Glocken eines Westminster-Geläutes untergebracht waren, den eher provisorischer Abschluss des mächtigen Turmes. Im 2. Weltkrieg zerstörten noch in den letzten Kriegstagen Jagdbomber Dachstuhl, Gewölbe und Gesims des Südschiffes der Kirche; der Kirchturm und die Glocken wurden durch Artilleriebeschuss beschädigt und die Glasfenster zersplittert. Doch die baulichen Schäden waren relativ gering; auch die Kunstwerke waren verschont geblieben. Der jetzige Turmhelm wurde 1976 aufgesetzt.