Die Bauernschaft Hanselaer zählt zu den niederrheinischen Kleinoden. Das Ensemble aus seit Jahrhunderten überlieferten Siedlungsplätzen, Hofstellen und dem mittelalterlichen Backsteinkirchbau hat sich seit einer ersten kartographischen Erfassung vor über 300 Jahren kaum verändert. Ehemals zum Amt Kalkar gehörig, zählt Hanselaer seit der kommunalen Neuordnung 1969 als einer der dreizehn Stadtteile zur Stadt Kalkar. Im 12. Jahrhundert wird Hanselaer als „Hanxlar" erstmals urkundlich erwähnt, 1230 ist der Name Hangeslare überliefert. Den Mittelpunkt des Ortes - weiträumig gefasst von mehreren Gehöften, ergänzt durch das Küsterhaus am Rand des geschützten Kirchhofs - bildet die im 14. / 15. Jahrhundert erbaute St.-Antonius-Kirche. Teile des Mauerwerks mit Rundbogenfenster der vorherigen romanischen Saalkirche sind noch erhalten und sichtbarAußergewöhnlich ist die bedeutende Ausstattung mit originalgefassten spätgotischen Kunstwerken. Eine für den Kirchenraum nahezu monumentale Kreuzigungsgruppe, der Hochaltar, u. a. mit der beeindruckenden Statue der Hl. Barbara, und der nördliche Seitenaltar sind auf das frühe 16. Jahrhundert datiert. Die Werke sind im künstlerischen Umfeld der für die St.-Nicolai- Kirche Kalkar wirkenden Meister entstanden.
Eingebettet in die rheinische Flusslandschaft bleibt der stimmige Gesamteindruck des Ortes, gelegen auf einer flachen Erhöhung, „Ward" genannt,bis heute erhalten.
(Ausschnitt aus Kartenband Hanselaer und Wisselward von Johann Bucker, 1708)
Triumph-Kreuzigungsgruppe in der Kirche St. Antonius Abbas, Eichenholz, Ende 15. Jhd.
(Foto Jens Hofmann, Bonn)
´t Dorp Hanseler, 1746
Kupferstich von Paulus van Liender
nach Jan de Beijer