„orange your City“ – und Kalkar macht mit!

orange_your_city

Weltweite Aktionswochen

Nach dem Aufruf von UN Woman bildet 'Zonta Says NO' seit 2014 das globale Dach von Zonta International für die 'Orange The World' - Aktivitäten von weltweit 1.100 Zonta Clubs in 63 Ländern, darunter allein in Deutschland 136 Zonta-Clubs mit rund 4.000 Frauen. Mit ‚Zonta Says NO‘ setzen wir ab dem 25. November ein Zeichen in „Orange“ gegen die Gewalt an Frauen und Mädchen.

Der Zeitraum für „Orange The World" ist bewusst gewählt: So hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 25. November zum Tag der Beseitigung von Gewalt gegen Frauen ausgerufen.

Gebäude und Wahrzeichen rund um die Erde werden Orangefarben beleuchtet, So auch das Rathaus in New York City, die Gebäude der Europäischen Zentralbank in Frankfurt und der Europäischen Kommission in Brüssel.

Und die Klever Region? – Macht mit!

Mit überwältigender Unterstützung wird seit zwei Jahren auch die Klever Region zum „Leuchten gebracht“. Bereits im letzten Jahr erstrahlte das historische Rathaus in Kalkar ganz in Orange. Mit der Farbe Orange soll Licht in diese dunkle Angelegenheit gebracht werden:

Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist eine der allgegenwärtigen Menschen-rechtsverletzungen weltweit. Sie kennt keine nationalen oder kulturellen Schranken und betrifft Millionen Frauen und Mädchen sowohl in Friedenszeiten als auch in bewaffneten Konflikten. Sie beinhaltet körperliche und sexuelle Gewalt, sowie gesundheitsschädliche Handlungen wie Vergewaltigung, Genitalbeschneidung und Menschenhandel, Kinderehen nicht zu vergessen!

Das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, auch bekannt als Istanbul-Konvention, ist ein 2011 ausgearbeiteter völkerrechtlicher Vertrag. Es schafft verbindliche Rechtsnormen gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt. Eine Errungenschaft – doch einige Länder wie die Türkei oder Polen wollen sich von diesem Rechtsschutz wieder verabschieden.

Und Deutschland? – Nur einige Fakten und Zahlen:

- Mord, Totschlag, Körperverletzung, Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, Freiheits-beraubung, Zuhälterei und Zwangsprostitution:
141.792 Menschen wurden in Deutschland im Jahr 2019 Opfer von Partner-schaftsgewalt.
Rund 81 Prozent davon waren Frauen.
117 Frauen starben im vergangenen Jahr in Deutschland durch die Hand des Partners oder Ex-Partners

  • Bei sexuellen Übergriffen, sexueller Nötigung und Vergewaltigung waren 98,1 Prozent der Betroffenen weiblich. Bei Zuhälterei und Zwangsprostitution sind es annährend 100 Prozent.
  • Die Zahl der Fälle von Vergewaltigung und sexueller Nötigung sowie die Zahl sexueller Übergriffe nahmen im Jahr 2019 gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozent zu. Die Gesamtzahl lag bei 9.426 Fällen.
  • Gestiegen ist mit 10,9 Prozent auch die Zahl der Fälle sexuellen Missbrauchs an Kindern. Einen so hohen Anstieg gab es noch nie. Das BKA verweist in diesem Zusammenhang auf die intensivierten Ermittlungsbemühungen. Insgesamt waren es 13.670 Fälle.

- Häusliche Gewalt, das ist eine von vielen Facetten der Gewalt an Frauen und Mädchen, die in Corona-Zeiten weltweit zunimmt. So erwarten die UNOrganisationen aufgrund der COVID-19-Pandemie weitere Millionen Fälle von Kinderheirat, weiblicher Genitalverstümmelung und ungewollter Schwangerschaft. Quelle: UNFPA

- In Deutschland verzeichneten Experten und Beratungsstellen bereits in der ersten Jahreshälfte eine deutliche Zunahme häuslicher Gewalt. So ist allein die Anzahl der Beratungskontakte um 20 Prozent gestiegen. Quelle: Bundesregierung

- Gemäß Istanbul Konvention soll es pro 10.000 Einwohner (also Männer, Frauen und Kinder) einen sogenannten „Family Place" als Schutzraum geben.

Das ist die statistische Berechnungsgröße. Viele Frauen, die Schutz suchen müssen, benötigen auch Platz für ihr Kind oder ihre Kinder. Hochgerechnet bedeutet das: Deutschland braucht 21.400 Plätze in Frauenhäusern. Tatsächlich gibt es nur 6.800. Neun Jahre nach der Unterzeichnung der Istanbul Konvention ist die Bundesrepublik mit 14.600 Plätzen im Soll. Für von häuslicher Gewalt Betroffene und ihre Kinder ein unhaltbarer Zustand.

Aktive Hilfe? – Einige Beispiele:

Seit 2019 bietet die bundesweite Initiative 'Stärker als Gewalt' wichtige Informationen für Betroffene und Ihr Umfeld. Aufgrund der erschwerten Bedingungen für Betroffene durch die Corona-Pandemie hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zudem die bundesweite Plakat-Aktion „Zuhause nicht sicher?" gestartet.

Die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten starten im November eine Telefonberatungsaktion und eine Online-Kampagne im Kreis Kleve. Im Rahmen der Telefonaktion können sich Betroffene von fachkundigen Vertreterinnen der Frauenberatungsstelle Impuls, des AWO Frauenhauses Kleve, des Sozialdienstes Katholischer Frauen sowie dem Opferschutzbeauftragten der Kreispolizeibehörde Kleve beraten lassen.

Für die Telefonaktion ist im Zeitfenster von 10.00 bis 13.00 Uhr die folgende Hotline aktiv geschaltet: 02821 85 7840.