Niedergermanischer Limes ist 6. Weltkulturerbe in Nordrhein-Westfalen

Das UNESCO-Welterbekomitee hat den Niedergermanischen Limes mit seinen Fundplätzen in Nordrhein-Westfalen - auch in Kalkar! -, den Niederlanden und Rheinland-Pfalz in die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen.
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, gratuliert allen Antragspartnern sowie den Bürgerinnen und Bürgern in der Region und dankt ihnen für ihr Engagement: „Heute ist ein bedeutsamer Tag für Nordrhein-Westfalen. Wir sind mit dem Niedergermanischen Limes um ein Weltkulturerbe in Nordrhein-Westfalen reicher. Mit seiner Anerkennung als Welterbe ist der Niedergermanische Limes zugleich Teil der bereits bestehenden seriellen und länderübergreifenden UNESCO-Welterbestätte ‚Frontiers of the Roman Empire - Grenzen des Römischen Reiches'. Zugleich ist die Entscheidung in der aktuellen Situation auch Mutmacher in der für alle Menschen in Nordrhein-Westfalen, denn sie zeigt über welchen historisch-kulturellen Schatz unser Land verfügt. Darauf können wir stolz sein. Mit der Entscheidung des Welterbekomitees wird auch die Arbeit der Antragspartner ausgezeichnet, die seit Jahren unermüdlich und auf höchstem wissenschaftlichen Niveau dafür gearbeitet haben, dass die einzigartigen Fundplätze in Nordrhein-Westfalen und auch den Niederlanden sowie in Rheinland-Pfalz nun als Welterbe anerkannt sind. Ich danke allen Beteiligten für ihre Mühe und ihr ausdauerndes Engagement."

Der Welterbe-Antrag wurde in Nordrhein-Westfalen fachlich durch das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland erstellt. Ulrike Lubek, Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), betont:
„UNESCO-Welterbestätten genießen ein hohes Ansehen und stellen eine besondere Wertschätzung des kulturellen Erbes dar. Ich freue mich, dass die fachliche Kompetenz des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege wesentlich zur Anerkennung des Niedergermanischen Limes als international bedeutendes Zeugnis der Menschheitsgeschichte in unserer Region beigetragen hat. Für unsere 19 Kommunen am Niedergermanischen Limes mit ihren herausragenden Bodendenkmälern bedeutet die Anerkennung als Welterbe eine besondere Auszeichnung."
Die Fundplätze des Niedergermanischen Limes in Nordrhein-Westfalen liegen in den Kommunen Alfter, Alpen, Bad Münstereifel, Bedburg-Hau, Bonn, Bornheim, Dormagen, Duisburg, Moers, Monheim, Neuss, Kalkar, Kleve, Köln, Krefeld, Swisttal, Uedem, Wesel und Xanten. Die Bandbreite der Fundplätze reicht von kleinen Wachttürmen bis zu riesigen Legionslagern, von Marschlagern im Wald bis zum Statthalterpalast. Gemeinsam mit den zugehörigen Zivilsiedlungen, einer Kalkbrennerei und Teilen der Limesstraße bieten sie das wohl vollständigste Bild einer römischen Grenzregion. Nicht alle archäologischen Überreste sind obertägig erkennbar, oft aber durch modernste Methoden sichtbar gemacht. Ein gemeinsames Vermittlungskonzept soll die Fundplätze des Niedergermanischen Limes in naher Zukunft für alle Interessierten erschließen.

Weitere Informationen zum Niedergermanischen Limes und zum Antragsprojekt finden Sie hier.